Zu einem Heimatbesuch bei seiner Mutter kam Eberhard Kieslich (6. Dan – Judo) aus Kentucky/USA wieder nach Deutschland. Natürlich ließ er es sich wiederum nicht nehmen und das mittlerweile seit zwanzig Jahren, bei seinen ehemaligen Judo-Kameraden in Tauberbischofsheim sein internationales Wissen in mehreren Trainingseinheiten weiter zu geben.
Der gebürtige Gerlachsheimer und heute 63-jährige Spitzenjudoka begann 1973 mit dem Judo in der Judo-Abteilung des TSV Tauberbischofsheim bei Joachim Fels (3. Dan). Sehr schnell war zu erkennen, dass hier ein Talent aufwächst. Ehrgeiz und Können brachten ihm schon sehr früh Erfolge ein. Bis zu seinem Wechsel 1981 nach Schweinfurt und Lohr, konnte er für den TSV einige Titel einfahren. Um sich vor allem auf höherem Niveau auch kämpferisch weiter zu entwickeln blieb für ihn nur diese Lösung, da zu diesem Zeitpunkt der TSV keine Mannschaft in einer Liga stellen konnte.
Mehrfacher Bayerischer Meister, Goldmedaillengewinner bei den German Open 1982 und Titelgewinne bei internationalen Turnieren, sowie Landesliga- und Bundesligakämpfe, brachten ihn weiter auf der Erfolgsleiter. Auch legte er in diesem Zeitraum in Schweinfurt die Prüfungen bis zum 3. Dan erfolgreich ab.
Im Jahr 1990 ging er dann aus beruflichen Gründen nach Amerika. Dort wohnt er in Louisville im Bundesstaat Kentucky mit seiner Familie. Nach der Einreise gründete er gleich seinen eigenen Judoclub Toshi Dojo Brandenburg. Auch hier strebte er erfolgreich den 4. und 5. Dan im Judo an. In den Jahren 1995, 1998 wurde er Amerikanischer Meister in der Gewichtsklasse bis 71 Kilogramm und belegte 1999 einen hervorragenden 2. Platz bei den World-Masters in Kanada. Insgesamt sechs Mal gewann er in diesem Zeitraum den Titel als Staatsmeister des Bundesstaates Kentucky. Mittlerweile weit über die Bundesstaatengrenze bekannt machte er sich einen Namen bei Lehrgängen und auch mit seinen Judokas aus seinem Judoclub. Dies alles war Grund genug für die Internationale Judo-Förderation dem erfolgreichen Ausnahmeathlet Eberhard Kieslich den 6. Dan zu verleihen. Mittlerweile ist er auch zum National-Couch der USA berufen worden. Erst vor einigen Monaten hatte er das Glück unter den Ranghöchsten Danträgern (10. Dan) im Kodokan in Japan zu trainieren.
Voller Begeisterung waren zunächst die Kinder und Jugendlichen der TSV-Abteilung bei der Sache, als er seine Spezialtechniken im Stand als auch im Boden demonstrierte. Auch die Art und Weise wie er sein Training aufbaut, war selbst für die erfahrenen TSV-Trainer sehr aufschlussreich. Im Kreise einiger alter Kameraden aus der TSV-Zeit führte er auch noch bei den Erwachsenen eine Trainingseinheit durch.
Einige Aktive aus den befreundeten Vereinen vom TSV Künzelsau und TV Niederstetten hatten sich ebenfalls eingefunden. TSV Vorstand Alexander Geuking und der Sportkreisvorsitzende Matthias Götzelmann waren ebenfalls von seiner Trainingsweise sehr überzeugt.
Nach jeder Lehrgangseinheit war genügend Zeit zum Austausch. Dies nutzte vor allem der Nachwuchs, denn ein jeder wollte ein Autogramm auf seinen Judogi. Im September wird wieder Eberhard Kieslich mit einer ein größeren Gruppe zwecks Partnerschaftstreffen nach Tauberbischofsheim kommen. Diese Judo-Partnerschaft besteht seit 2008 und ist mittlerweile eine feste Größe im Vereinsleben beider Judovereine.