Johanna Schumann von der Judoabteilung des TSV Tauberbischofsheim belegt den 5. Platz im Einzel  bei den European Sumo Championships und den 2. Platz mit der Sumo-Nationalmannschaft

In Tiflis in Georgien wurden die diesjährigen  Europameisterschaften der Frauen und Männer im Sumo ausgerichtet.

Abermals versuchte sich das Allroundtalent Johanna Schumann von der Judo-Abteilung des TSV Tauberbischofsheim an diesen Meisterschaften, als auch in dieser Sportart. Judo und Ringen sind hierbei die idealen Voraussetzungen. Nach dem Gewinn der Goldmedaille bei den Deutschen Sumo-Meisterschaften erst vor wenigen Wochen, war die TSV-Danträgerin für dieses Turnier bestens vorbereitet.

Sumo ist eine Einzelsportart. Die Regeln sind auch für den Laien leicht zu verstehen, denn der Ausgang einer Begegnung zwischen zwei Sumo-Ringern, im Original als Sumotori bezeichnet, ist eindeutig. Ziel ist, den  Gegner aus dem inneren Kreis zu zwingen oder umzuwerfen. Dafür muss er nicht notwendigerweise im Kreis fallen oder völlig herausgestoßen werden. Wenn der Boden mit irgendeinem anderen Körperteil als den Fußsohlen berührt wird – mit dem Knie oder sogar der Fingerspitze – ist der Kampf verloren. Somit kann ein Kampf auch nur wenige Sekunden dauern. Dem Kampf im „Dohyo“, einem Ring aus Lehm von 4,55 Durchmesser, geht ein zeremonielles Ritual voraus: Die Gegner klatschen in die Hände, um die „Götter zu wecken“, streuen Salz in den Ring, um ihn zu reinigen und stampfen mit den Füßen auf, um „alles Übel zu zertreten“. Natürlich ist die Sumo-Kleidung der Mawashi (Gürtel) ungewohnt, aber wie man an der Platzierung sieht, hatte sie sich schnell daran gewöhnt.

Bei den Frauen gibt es fünf Gewichtsklassen: bis 55 kg, bis 65 kg, bis 73 kg, bis 80 kg und  offene Gewichtsklasse (OPEN). Johanna Schumann trat zunächst in der Gewichtsklasse bis 80 kg an, hier kam sie allerdings nicht unter die Besten. Nach zwei Niederlagen kam das vorzeitige Aus.

Im Anschluss ging es dann in der „OPEN“ weiter. Gleich der  erste Durchgang gegen die als Nummer Eins gesetzte Ungarin Erika Makai war schnell erledigt mit Hinausschieben. Auch im zweiten Durchgang hatte die TSVlerin  gleich ihren Griff gesetzt und fegte ihre Gegnerin aus dem Ring. So richtig in Fahrt erreichte sie das Halbfinale. Erst hier musste sie ihre erste Niederlage einstecken. Dann allerdings nochmals als es um die Bronzemedaille ging. Hier unterlag sie gegen Vivian Sarkany aus Ungarn. Johanna Schumann belegte damit einen guten 5. Platz. Wesentlicher fröhlicher ging es dann am zweiten Tag zu. Denn mit der Sumo-Nationalmannschaft wurde sie Vize-Europameister.

Mit diesen tollen Erfahrungen nach Deutschland zurückgekehrt, hat die TSV-Athletin einen weiteren Meilenstein in ihrer Sportlerkarriere gesetzt.