Johanna Schumann von der Judoabteilung des TSV Tauberbischofsheim bei den World Games ohne Medaille, aber stolz unter den 16 Besten der Welt zu sein.
Seit knapp vier Jahren ist Johanna Schumann von der Judoabteilung des TSV Tauberbischofsheim als Quereinsteiger neben dem Judo auch in der Kampfsportart Sumo sehr erfolgreich. Als dreifache Deutsche Meisterin, Vize-Europameisterin und einen Siebtplatzierten bei den Weltmeisterschaften wurde sie vom Deutschen Sumo-Bund, dem DOSB, für die diesjährigen World Games in Polen nominiert. Die World Games sind die „Olympischen Spiele der nichtolympischen Sportarten“, dazu gehört auch Sumō. Rund 200 Rikishi (Teilnehmer) aus sechzehn Nationen, Ägypten, Australien, Brasilien, Deutschland, Georgien, Hongkong, Japan, Mongolei, Norwegen, Polen, Russland, Ukraine, Ungarn, Taiwan, Venezuela und den Vereinigten Staaten von Amerika waren nach Breslau angereist. In der Orbita – Sporthalle in Wrozlaw gab es für die Sumotori einen echten Lehm-Dohyo, dies waren natürlich die besten Voraussetzungen für traditionelles Sumo.
Das deutsche Team war mit vier Athletinnen vertreten, darunter Johanna Schumann, welche in der Gewichtsklasse bis 80 Kilogramm und den Open (offene Gewichtsklasse) angetreten war. Die Qualifikation für die World Games war sehr hart, denn nur 16 Sumoringerinnen aus aller Welt dürfen pro Gewichtsklasse an diesen Weltspielen teilnehmen. Deshalb war auch die Freude über die Nominierung besonders groß.
Am ersten Tag in der Gewichtsklasse bis 80 Kilogramm hatte sie gleich zu Beginn ein schweres Los gezogen, denn sie musste gegen die dreifache Weltmeisterin Ueta Yuka aus Japan antreten. Wie schon beim letzten Aufeinandertreffen bei den Weltmeisterschaften unterlag sie. In der darauffolgenden Trostrunde kam dann allerdings das endgültige Aus.
Am zweiten Tag bei den Open lief es schon besser für die TSVlerin. Vorrunde gut überstanden ging es dann gegen die Polin Jagoda Mazurek. Mit Yoritaoshi (Hinausdrücken des Gegners aus dem Ring, während der Angreifer ständig einen Griff an dessen Mawashi hat) holte sie einen weiteren Sieg. Im Viertelfinale kam allerdings dann das Aus. Damit erreichte Johanna Schumann einen sehr guten sechsten Rang, der im Vorfeld nicht zu erwarten war.
Auch die übrigen Deutschen Sumo-Athletinnen konnten diesmal keine Medaille mitnehmen, trotzdem hatte sich die kleine Delegation achtbar geschlagen. Nicht sieglos trat man den Heimweg an, ohne sich zuvor im Olympischen Dorf mit anderen Sportlern auszutauschen.
Die Bilder zeigen Johanna Schumann im Kampf gegen die dreifache Weltmeisterin Ueta Yuka aus Japan.
10. World Games in Wrozlaw, Polen
(Olympische Spiele für nichtolympische Sportarten)
Datum: 20. – 30. Juli 2017 (Sumo: 21. – 23. Juli 2017)